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  Die Kleinere Erleuchtung von Kan und Li   (KL1)

Auf dieser hohen Ebene der taoistischen Energiearbeit wird die sexuelle Energie Jing Chi in Lebenskraft umgewandelt. Die Ausbreitung der sexuellen Energie durch den gesamten Organismus kann man sich als Dampf vorstellen, der aufsteigt, wenn das Wasser auf dem Feuer zu kochen beginnt. Diese Meditation der inneren Alchemie beinhaltet die Pflege und Entwicklung der Wurzel- und Herzzentren sowie die Umwandlung der sexuellen Energie im Nabelbereich (Tan Tien). Die Formel des LKL kehrt den normalen Prozess der Energieverschwendung um. Das entscheidende Geheimnis dieser Formel besteht darin, dass die üblichen Positionen von Feuer und Wasser vertauscht werden, um sexuelle Energie freizusetzen. Durch den Platzwechsel geht die Hitze des Körperfeuers in die Kühle des Körperwassers über. Ohne diese Umkehrung flackert das Feuer einfach auf und verbrennt den Körper. Das Wasser (die sexuellen Säfte) neigt dazu, nach unten zu fließen und den Körper zu verlassen. Wenn das Wasser versiegt, atmet der Körper seinen letzten Atemzug. Der Prozess der Verdunstung kann sich über eine lange Zeit hinziehen. Der warme, feuchte Dampf, der dabei entsteht, enthält enorme Energien und ist für die Gesundheit sehr förderlich. Die Drüsen, das Nerven- und Lymphsystem werden regeneriert, die Zirkulation von Energie und Körperflüssigkeiten wird intensiviert.
Die Lesser Kan & Li Prxis hat den primären Zweck, den Körper zu heilen und aufzulösen. Dies geschieht durch die Reinigung und Heilung von Organen und Meridianen. Wenn die Organenergien zu ihrer reinen Essenz (jungfräuliches Kind oder niedere tierische Natur) verfeinert sind, kann der Geist oder die Seele eines jeden Organs freigesetzt werden. Diese getrennten Geister und Seelen können miteinander verschmolzen werden (wodurch die geringere Medizin entsteht), und wenn sie dem großen weißen Licht ausgesetzt werden (größere Medizin), kann dies die Wiedergeburt und die Bildung des integrierten spirituellen Körpers erleichtern.

  Die Größere Erleuchtung von Kan und Li   (KL2)
Diese Formeln führen den Adepten weiter auf dem Weg zur Erleuchtung und zur Geistreise. Auch hier wird die Umkehrung von Yin und Yang angewandt, aber die in den Körper gezogene Energie wird durch diese Technik erheblich gesteigert. Auf dieser Ebene erfolgt die Vermischung, Transformation und Harmonisierung der Energie im Solarplexus. Die Steigerung der Kraft resultiert daraus, dass die zweite Formel Yin- und Yang-Energie aus dem Körper selbst zieht. Im Gegensatz dazu zieht die dritte Formel die Kraft direkt aus dem Himmel (oben) und aus der Erde (Erdleitung - entsprechend Yang und Yin) und fügt diese elementaren Kräfte dem Körper zu. Die Kraft kann aus jeder Energiequelle geschöpft werden, z.B. aus dem Mond, einem Wald, der Erde, dem Licht usw.
Jetzt hat sich der Geist oder das Bewusstsein des Adepten über den Körper hinaus ausgedehnt und wird so groß wie das Sonnensystem. Hier verkörpert der Meditierende die Sonne, den Mond und die sichtbaren Planeten als seinen Körper und seine Organe.

  Die Größte Erleuchtung von Kan und Li   (KL3)
Der Kern dieser Formel ist die Verschmelzung von Yin und Yang in einem höheren Zentrum des Körpers. Diese Umkehrung von Yin und Yang verzögert den Alterungsprozess und stellt die Thymusdrüse wieder her, um die natürliche Immunität zu stärken. Die Heilenergie wird von einem stärkeren Zentrum im Körper ausgestrahlt, was dem physischen und ätherischen Körper großen Nutzen bringt. Wenn die Praxis fortgesetzt wird, wird das Bewusstsein so groß wie das Universum. Mit der Verkörperung der 28 Mondhäuser und der nördlichen und südlichen peripolaren Konstellationen wird der gesamte geografische Raum zu einem Stück. Auch die Zeit wird durch die himmlischen Stämme und die irdischen Zweige zu einer Singularität verdichtet, indem Vergangenheit und Zukunft im Augenblick verschmelzen. Diese Praxis bereitet den angehenden Schüler auf die nächste Stufe der Versiegelung der fünf Sinne vor, in der es um die vollständige Auflösung in das Mysterium des Einen geht!

(Dr. Andrew Jan und Wolfgang Heuhsen 2021)