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Fusion der Fünf Elemente

Taoistische Alchemie – die „Chymische Hochzeit“ im alten China  Die „Fusion der 5 Elemente“ gehört zu den wichtigsten Praktiken der inneren Alchemie. Sie gilt wegen ihrer großen Wirksamkeit bei der Transformation von disharmonischen Emotionen als „Juwel“ der taoistischen Meditationen. Die Übungen fördern die innere Stärke und Selbstbestimmtheit. Nichts haut uns mehr so schnell um – Gelassenheit und Zentriertheit stellen sich leichter ein. Sie ist ein kraftvolles Mentaltraining, das unsere Merk- und Konzentrationsfähigkeit steigert, der Akt der Balance. Die Fusion dient zudem dem energetischen Selbstschutz und ist speziell für alle, die viel mit anderen Menschen arbeiten, von großem Nutzen.

Das Einsammeln der Organenergie

In den alchemistischen Praktiken der Fusion werden verschiedene Pakua (Bakua) und Sammelpunkte verwendet, um anhaftende, emotionale Energien aus den Organen zu extrahieren, zu binden und zu harmonisieren. Das Einsammeln der Organenergie schwächt die Organe in keiner Weise. Jedes Mal, wenn Sie die Fusion praktizieren, ist es in Wirk­lichkeit so, dass die aus den Organen gesammelten Essenzener­gien zu einer Lebensenergie von verbesserter Qualität verschmol­zen, geläutert und umgewandelt werden. Am Ende jeder Übung wird die Energie in Perlenform gesammelte und dem Körper zurückgegeben, um alle Organe und Drüsen, besonders aber diejenigen, die zusätzliche Energie benötigen, zu stärken.

Chymische Hochzeit – Vereinigung der Gegensätze

Der Westen kennt auch vergleichbare Traditionen, wie z.B. die „Chymische Hochzeit“ als Titel einer der Grundschriften der Rosenkreuzer und als Instrument der forschenden Adepten, die über die hermetischen Schlüssel der 'Alchymie', der Kabbala und der Astrologie verfügten. In der Alchemie meint die chymische Hochzeit die Vereinigung der Gegensätze und offenbart den Stufenweg der Einweihung in die letzten großen Geheimnisse unseres Daseins. Beim Meisterstück der Alchemisten, der Herstellung eines Steins der Weisen, mit dem sich Gold herstellen und ein Unsterblichkeitselixier gewinnen lassen soll, ist eine der nötigen Handlungen die coagulatio der Materie, der Gerinnung unvereinter Stoffe in chymischer Hochzeit. Sie bezeichnet in der erotischen Bildersymbolik der Alchemie den Höhepunkt des Großen Werkes (opus magnum), wenn sich die weiße Königin (Symbol: Quecksilber, Silber oder Mond) mit dem roten König (Symbol: Schwefel, Gold oder Sonne) vereinigt. Die Vereinigung der polaren Gegensätze ist aber nicht nur ein äußerer Vorgang, sondern auch eine Allegorie des inneren, seelischen Wandlungsprozesses eines Menschen, da die Veränderung des Menschen selbst eines der wichtigsten Ziele der Alchemie war.

Heilige Hochzeit

Auch die Kan und Li Formeln des Taoismus können als eine solche „Heilige Hochzeit“ verstanden werden. Die komplexen Wechselbeziehungen der taoistischen 5 Elementarkräfte - auch Wandlungsphasen genannt - sowie die Hauptwirkungsketten Schöpfungszyklus und Kontrollzyklus werden im Zusammenhang erfahren. Das positive Chi tugendhafter Energie wird durch die Hauptorgane geführt, die im Verlauf dieser Zyklen gesammelte Ener­gie wird zu einer Perle des Mitgefühls vereinigt. Mit Hilfe dieser Perle werden dann die aufsteigenden Kanäle und die sie umge­benden, schützenden Gürtelkanäle geöffnet und gereinigt.

Die tantrischen Linien des tibetischen Vajrayana Buddhismus und die vedischen Yogatraditionen kennen und praktizieren seit Jahrhunderten vergleichbare Praktiken. Auch die Taoisten laden ihr Mandala – das Ba Gua – durch die Meditation tragende Tonierungen auf; ein besonders tief berührender Teil der Fusionspraxis.   Schwingungen, Vibrationen, Resonanzen und Töne spielen überhaupt eine große Rolle in den taoistischen Traditionen. Während der Jahrtausende langen Beschäftigung mit Philoso­phie und Psychologie erkannten die Taoisten die Notwendigkeit, die Grundgefühle der Menschen zu erforschen. Sie beobachteten, dass bestimmte Handlungen unerwünschte Emotionen anziehen, wenn man sie nicht begreift und bewältigt. Disharmonische Emotionen können in nützli­che Lebensenergie umgewandelt werden. Deshalb bedeutet das Abstoßen oder Unterdrücken unerwünschter, nega­tiver Emotionen, dass man Lebenskraft abstößt oder unterdrückt. Stattdessen hält man es im taoistischen System für besser, ihre Erfahrung zu nutzen.

Das heißt, man lässt sie hervortre­ten, ohne ihnen zu erlauben, verrückt zu spielen oder weitere disharmonische Emotionen auszulösen. Sie können die Kontrolle übernehmen, so dass Sie sie nicht nur in nutzbringende Lebenskraft, sondern auch in eine Form höheren Bewusstseins, Ihre spirituelle Energie, umwandeln können.

Die gesamte Übung der FUSION ist ein systematischer Prozess der Selbstreinigung und Kontrolle über die eigenen, inneren Kräfte. Durch die Bildung einer Perle aus reiner Energie (Chi) und die Verschmelzung der Kräfte der Fünf Elemente zu einer neuen, ver­besserten und geläuterten Form von Lebenskraft, werden Sie die Macht der Selbstkontrolle erlangen. Mit Hilfe dieser Macht kön­nen Sie auch die Kosmische Kraft direkt herbeirufen, damit sie Ihnen Stärke und Schutz gewähren.    
Die Übung der Fusion ist ein aus Formeln (Techniken) bestehendes Meditationssystem. In der Fusionspraxis kann erwartet werden, dass aus energisch emotionalen Blockaden durch Bewusstsein Tugenden entstehen. 

     FUSION der Fünf Elemente I

Auf der ersten Stufe der FUSION lernt man, wie die disharmonischen Emotionen von Sorge, Trauer, Grausamkeit, Zorn und Furcht in reine Energie umgewandelt werden können. Dies geschieht, indem man die Quelle disharmonischer Emotionen in den fünf Hauptorganen ausfindig macht. Mit Hilfe der vibrierenden Essenzen der Acht Schöpfungskräfte des 'Ba Gua' können die belastenden Blockaden der Organe gelöst werden. Nachdem die überschüssige emotionale Energie aus den Organen herausgefiltert ist, kann der Organismus zu einem Zustand psycho-physischen Gleichgewichts zurückfinden. Die von disharmonischen Emotionen befreite reine Energie (emotionales Chi) verdichtet sich zu einer leuchtenden Perle. Diese Perle spielt eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung und Nährung des Seelen- oder Energiekörpers, der ausschließlich aus der reinen Energie der fünf Organe gespeist wird.

FUSION der Fünf  Elemente II

Auf der zweiten Stufe der FUSION lernt man, wie man die reine Energie der fünf Organe kreisen lassen kann, sobald diese von disharmonischen Emotionen befreit sind. Sind die Organe gereinigt, entstehen die positiven Gefühle von Freundlichkeit, Sanftheit, Respekt, Ausgeglichenheit, Gerechtigkeit und Mitgefühl als natürlicher Ausdruck des inneren Gleichgewichts. Der Übende kann diesen Gleichgewichtszustand überwachen, indem er die Natur der sich spontan bildenden Emotionen beobachtet. Unsere disharmonischen Emotionen werden in diesem alchemistischen Prozess zu strahlenden Tugenden transformiert. Die in diesen Prozessen genutzten acht außerordentlichen Gefäße der Klassischen Chinesischen Medizin werden in der taoistischen Körperalchemie bevorzugt genutzt, die 12 Organmeridiane finden in der Akupunktur ihre Anwendung.
Die Energie der positiven Emotionen wird dazu eingesetzt, die drei vom Perineum (Dammpunkt, hui yin) aus zum Scheitelpunkt (bai hui ) verlaufenden Kanäle zu öffnen, welche als Aufsteigende Kanäle bezeichnet werden. Zusätzlich öffnet man die Gürtelkanäle, welche die neun Hauptenergiezentren des Körpers umgeben.

FUSION der Fünf  Elemente III

Auf der dritten Stufe der FUSION vollendet der Übende die Reinigung der Energiebahnen im Körper, indem er die Brücken- und Regulator Kanäle aktiviert. Mit dem Öffnen und aktivieren des Kleinen Energiekreislaufs (Du Mai und Ren Mai), des aufsteigenden Zentral-Kanals (Chong Mai), der Gürtelkanäle und der positiven und disharmonischen Brücken- und Regulator-Kanäle in Armen und Beinen wird der Körper nun völlig durchlässig für das Kreisen der Lebens-Energie. Der ungehinderte Energiefluss bildet die Grundlage für vollkommene körperliche und seelische Gesundheit. In dieser Stufe bauen Sie ein außergewöhnliches psychisches Schutzfeld auf und lernen Verfahren, um Energieblockaden zu lösen, die sich bevorzugt am Rückgrat, aber auch in anderen Körperregionen festsetzen. Ein weiterer Schritt ist die Herstellung und Aktivierung des eigenen Energiesystems mit den zugordneten Planeten unseres Sonnensyystemes und den universellen Energieen des Universums.

Die Methode der Fusion stellt eine der größten Leistungen der taoistischen Meister dar, da sie den Menschen in die Lage versetzt, den Körper von disharmonischen Emotionen zu befreien und zugleich das reine Licht positiver Kräfte leuchten zu lassen. Im Ergebnis öffnen wir unsere Spiritualitä für die bedingungslose Liebe zu allem Sein.